„Hier bin ich Mensch, hier darf ich es sein.“
Ein eindrucksvolles Erlebnis der Klasse 10a im Nationaltheater Weimar
Am 21. Februar 2025 hatte ich die Gelegenheit, mit meiner Klasse und drei Lehrerinnen das Theaterstück „Faust – der Tragödie 1. Teil“ im Nationaltheater in Weimar zu besuchen. Es war ein unvergessliches Erlebnis! Schon beim Betreten des Theaters verspürte ich eine besondere Atmosphäre, die sich durch das gesamte Stück ziehen sollte.
Das Zitat „Hier bin ich Mensch, hier darf ich es sein.“ von Faust drückt genau das aus, was viele von uns in diesem Moment gefühlt haben: Freiheit, Menschlichkeit und das Streben nach dem, was das Leben wirklich bedeutet. Die moderne Inszenierung des Klassikers hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Es war spannend zu sehen, wie zeitgemäß Goethe selbst heute noch ist.
Besonders begeistert hat mich die Szene im „Auerbachskeller“. Statt der klassischen alten Weinseligkeit wurden Partylieder gesungen, und die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Man merkte, dass das Publikum, vor allem wir jungen Zuschauer, richtig in die Handlung eintauchen konnten. Diese frische Interpretation machte die düstere Geschichte von Faust greifbarer und näher.
Zur Handlung: Faust ist ein Wissenschaftler, der trotz seines Wissens und Könnens zutiefst unzufrieden ist. In seiner Verzweiflung verkauft er seine Seele an Mephisto und erlebt Dinge, die ihm Vergnügen versprechen. Der Auerbachskeller stellt nur das erste Kapitel seiner Reise dar. Hier versucht Faust, sich von seinen Sorgen abzulenken, allerdings zeigt sich schnell, dass solche Fluchtversuche nicht das wahre Glück bringen. Der Weg führt ihn weiter in die Hexenküche, wo er verjüngt wird und die bezaubernde Helena entdeckt. Diese Liebe führt ihn letztendlich zu Gretchen – eine Wendung, die tragisch enden soll.
Besonders beeindruckt hat mich die Figur des alten Fausts. Trotz seiner Dunkelheit und Verzweiflung hatte er eine unglaubliche Überzeugungskraft. Er bringt uns dazu, über unsere eigenen Lebensentscheidungen nachzudenken. Die beiden Mephistos waren hingegen nicht ganz mein Fall – sie schienen mir weniger nachvollziehbar und eher als Karikaturen ihrer selbst.
Insgesamt war es eine fesselnde Vorstellung, die mich zum Nachdenken angeregt hat. Ich empfehle jedem, sich dieses Stück anzusehen – es ist mehr als nur ein Klassiker, es ist eine zeitlose Auseinandersetzung mit den Fragen des Lebens!
Text: Moritz, Kl.10a